Themen - was uns bewegt: Innenstadtgestaltung, finanzielle Situation und anderes

Bayerischer Bibliothekspreis!

Unsere Stadtbücherei hat dieses Jahr einen begehrte Auszeichnung erhalten, Staatsminister Markus Blume hat den Bayerischen Bibliothekspreis gebracht: Was für eine Ehre, was für ein Team!

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Die "Penzberger Erklärung" gilt!

Die neuesten Schmierereien an der Moschee gehören nicht zu unserer Stadt. Bei uns gilt die "Penzberger Erklärung" für Respekt, Toleranz und Weltoffenheit. Wir sind stolz auf unsere Vielfalt.

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Challenge accepted: der Stadtratsbaum!

Die Herausforderung des Bauhofs nimmt der Stadtrat gemeinsam an: innerhalb einer Woche einen Baum beschaffen, einen guten Platz finden und mit vereinter Kraft pflanzen. Miteinander geht was!

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Urmel-Preis geht heuer nach England

Achtundzwanzig junge Menschen zwischen 6 und 18 Jahren gestalten in der Stadthalle ganz alleine eine höchst beeindruckende Feststunde zur diesjährigen Verleihung des Urmel-Preises: Bravo!

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TAO-Abend zu naturnahem Stadtgrün

Drei sehr praktisch orientierte Vorträge vor allem zum Erhalt von Stadtgrün finden im vollbesetzten Bürgerbahnhof großen Anklang - und dabei am meisten bei einer großen Gruppe junger Leute!

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Beschlüsse zum Mobilitätskonzept: nein!

Zwölf Maßnahmen des Mobilitätskonzepts werden in der Sitzung des Bauausschusses zu "Vorschlägen" degradiert und neu beschlossen: ein Viertel davon jetzt abgelehnt. Das ist völlig sinnlos!

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Wahlkampfgeschenke machen – eine Handlungsanweisung

Dass das Breitfilz eine besonders kostbare Fläche im Penzberger Stadtgebiet darstellt, ist bekannt: eine 70 ha große intakte Hochmoorfläche, als Naturschutzgebiet etikettiert, als Heimat seltener Tier- und Pflanzenarten kartiert, als CO2-Speicher für den Klimaschutz bedeutsam. Und immer schon auf etwa 15 ha von einer Schrebergartensiedlung belegt. Als diese im Januar 2018 aus Brandschutzgründen geschlossen werden muss, sind die bisherigen Pächter verständlicherweise tief deprimiert. Viel ist zu tun, bis sie auf Wiedereröffnung hoffen dürfen: Die Stadt muss ein Brandschutzkonzept erstellen, die Pächter müssen einen Verein gründen, und ein Bebauungsplan muss das Gebiet exakt umschreiben. In der Zeit vor der Kommunalwahl 2020 sieht hier ein rüstiges Mitglied jener Partei, welche die seit hundert Jahren in der Stadt regierende Partei ablösen will, sein Wirkungsfeld.

Den Pächtern wird versprochen, dass alles gut wird und sie obendrauf noch ein Vereinsheim bekommen werden. Und es läuft nach Plan: Im Juli 2020 wird der Flächennutzungsplan geändert, im September desselben Jahres der Verein gegründet, im Januar 2021 wird der Bebauungsplan aufgestellt. Schwer zu schlucken für den Verein: Das Areal der Freizartgärten erhält nun nach Westen zum Hochmoor hin eine Pufferzone, auf der einige bisher genutzte Parzellen liegen, die also künftig entfallen. Und für den Baumbestand, der „ökologisch und landschaftsästhetisch wertgebend“ sei gilt, dass die Bäume „ab einem Stammumfang von 80 cm innerhalb der Gartenparzellen zu erhalten“ seien. Der Bau eines Vereinsheims aber, wird vorgesehen, mit einer Grundfläche von 350 qm ein respektables Gebäude. Währenddessen baut die Stadt fleißig Rettungswege, sorgt für Löschwasser und investiert 2020-22 insgesamt 816.000 Euro inkl. Bauhofleistungen.

Soweit alles gut. Im Juni 2021 kommt der große Moment, die Pächter dürfen ihre Parzellen wieder betreten. Aber ab jetzt läuft die Sache schräg. Denn erwartbar wäre doch, dass der Verein auch Pachtgebühr an die Stadt zahlt. Jahr um Jahr fragen immer wieder Mitglieder des Stadtrats nach – die der Partei, die da tatsächlich die Wahl für sich hatte entscheiden können, weniger. Oder eigentlich gar nicht. Die Sache zieht sich wie Kaugummi. Ruchbar wird, dass der Verein seinen Mitgliedern ordentlich hohe Einstiegs- und Ablösezahlungen abverlangt. Manch einer verlässt die Gemeinschaft. Der Ausschuss, in dessen Zuständigkeit die Sache fällt, erhält immer nur Informationen von der Verwaltung, keine Beschlussvorlage. Den Pächtern vergleichbarer Anlagen werden im Zuge der immer schwieriger werdenden Haushaltslage im Sommer 2024 die Pachten erhöht. Den Breitfilzlern nichts abgefordert.

Was dann endlich im Oktober 2025 dem Stadtrat vorgelegt wird, ist vier Wochen zuvor erst einmal vom Verein abgestimmt worden. Jetzt soll die Stadt binnen Kürze unterzeichnen. Moment mal, hat da jemand missverstanden, wer hier wem was anbietet? Und die Pachthöhe: Sie ist in der öffentlich einsehbaren Vorlage auf € 0,53/qm festgelegt. Glaubt man, dass anderswo im Stadtgebiet die missachtete Gleichbehandlung nicht bemerkt werden wird? Die Vorlage gibt Aufschluss über die Beweggründe: „Die Verwaltung sieht zusammen mit dem Verein in der festgelegten Pachthöhe sowie der fünfjährigen Preisfixierung eine solide Grundlage, um die finanzielle Aufstellung des Vereins auch langfristig zu sichern ...“  Aha, damit erklärt sich denn auch, warum eine Pacht auf die bisher schon genutzten dreieinhalb Jahre rückwirkend nicht erhoben wird. Das Vereinsheim: Dafür braucht es ja Rücklagen!

Und sonst so? In der Vorlage heißt es, ein Baumkataster sei ausgesetzt, es bestehe aber eine „Meldepflicht … für Unterpächter bei Fällungen von Bäumen über 20 cm Durchmesser an den Verein bzw. die Stadt Penzberg“. Hallo, was hatte der Bebauungsplan über den Erhalt des wertvollen Baumbestands gesagt? Hier werden ein paar Stadtratsmitglieder mutig und gehen mit der Forderung der Fraktion von „Penzberg Miteinander“ mit: Die Beachtung des Bebauungsplans wird in den Beschluss tatsächlich noch aufgenommen. Damit wird sogar der Umriss des Gesamtareals gerettet, denn dieses hatte der Verein in seinem – wir erinnern uns: vor der Stadtratssitzung abgestimmten! – Vertragsentwurf kurzerhand auf die frühere Ausdehnung ins Hochmoor hinaus zurückgesetzt. Aber damit hat es sich dann auch schon. Gegen die Stimmen allein der PM-Fraktion wird der Vertrag gutgeheißen. Umarmungen folgen.

Sollte man nun wie damals in der Schule zusammenfassen, wie das geht mit den Zusagen im Wahlkampf, wenn man erst mal an die Macht gekommen ist, dann müsste man aufzählen: Für die Anhänger mit viel öffentlichem Geld eine solide Problemlösung bewirken, dann die Vertragsverhandlungen verschleppen, bis auch das Zusatzzuckerl noch reingewirtschaftet ist, den Vertrag zunächst dem gesättigten Stimmvieh zeigen und dann erst dem Stadtrat, den Gleichbehandlungsgrundsatz souverän umgehen, ein paar naturschädliche Ungenauigkeiten übersehen – und dann rein in die Sitzung. Kluger Schachzug im kritischen Moment: Die glücklichen Kleingärtner in großer Zahl in die Sitzung holen. Angesichts so vieler Wähler lassen sich auch zwei Fraktionen, die bisher auch nicht amüsiert waren, nicht gerne lumpen. Großes Geschenk an großen Verein: pünktlich vor der nächsten Wahl geliefert!

Eine Kleinigkeit wird bei alle dem nur leider vergessen. Mit solch einem Verhalten – bitte selbst mit einem passenden Adjektiv versehen! – gewinnt man Stimmen. Aber man verliert viel: Vertrauen in die Politik und darauf, dass sie integer handelt. Auf Antrag von „Penzberg Miteinander“ wurde einen Tag zuvor die Angelegenheit aus dem nicht-öffentlichen Sitzungsteil in den öffentlichen geholt. Warum? Weil wir für Transparenz stehen. Weil wir die Ungleichbehandlung von Kleingartenpächtern nicht zulassen wollten. Weil wir für einen beschlossenen Bauplan Gültigkeit anmahnen wollten. Weil wir es für falsch halten, dass eine Stadt einen einzelnen Verein bevorteilt, indem sie durch Verzicht auf Pachtzahlungen dessen Vereinsheim finanziert. Wie diese Handlungsanweisung am Ende zu bewerten ist, das mögen die Wählerinnen und Wähler bitte gerne für sich beantworten.