Mobbing
ist ein wirklich starkes Wort. Man muss gut nachgedacht haben, bevor man es verwendet. Wenn die ältere Generation der örtlichen SPD im „Penzberger Merkur“ erklärt, „Bocksberger, Jabs und Engel sind scheinbar schlechte Verlierer“, und die gemeinsame Positionierung für einen Neuanfang im Rathaus als „Mobbing in der Politik“ bezeichnet, dann werden hier verschiedene Dinge übersehen:
Erstens:
Wahlempfehlungen sind zum Zweck einer demokratischen Mehrheitsfindung ein übliches und erlaubtes Mittel.
Zweitens:
Hätte die Politik der amtierenden Bürgermeisterin überzeugt, wären nicht so viele Gegenkandidaten angetreten.
Drittens:
Die Arbeit der Amtsinhaberin wurde weder in den Schmutz gezogen noch ihr Ruf geschädigt. Kritik wurde nur verhalten laut.
Jemandem Mobbing vorzuwerfen, bedeutet, von Demütigungen zu sprechen und Gewaltandrohung, von der Verbreitung falscher Behauptungen und sozialer Isolation. Jemandem Mobbing vorzuwerfen, bedeutet, jemanden der fortgesetzten Schikane zu bezichtigen. Die Unterzeichner des Leserbriefes mögen in sich gehen, ob dies die drei Bürgermeisterkandidaten getan haben.
Ein weiterer Leserbrief spricht von Hinterhältigkeit, Diffamierung und Verrat.
Leben wir in einem Phantasieland? Wo sollen diese Dinge passiert sein?
Oder schauen wir hier jemandem über die Schulter, der seine Enttäuschung verarbeitet? Und der nicht sehen will:
72,5% der Bürger
wünschen sich jemand anderen an der Stadtspitze, und 80,1%
wünschen sich andere Kräfte als die SPD im Stadtrat.
Wer sich noch mehr dergleichen antun will, geht auf Facebook und liest, was SPD-Stadtrat Thomas Keller gegen die „ZweckGemeinschaft Miteinander-gegen-Elke-ohne-politische-Gemeinsamkeiten“ vorzubringen hat. Weitere Vorwürfe finden sich hier, von Hetzjagd und Verleumdungen
ist die Rede.
Kurz: Was die SPD hier zur Unterstützung der Bürgermeisterin gerade aufbietet, das unterläuft jedes Niveau, während diese sich per Facebook ausdrücklich dafür bedankt: "Über diese beiden heutigen Leserbriefe zu unserem Wahlkampf in Penzberg habe ich mich unglaublich gefreut."